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Hungerbrunnen

 

Folgt man der Kreisstraße K 7400 von Altheim nach Heldenfingen auf der Ostalb, dann durchquert man ein Tal mit dem merkwürdigen Namen "Hungerbrunnental". Der Talgrund ist mit Mahdwiesen bedeckt, die Ränder zieren Heideflächen mit bizarren alten Eichen. Wie fast überall auf der Schwäbischen Alb deutet eigentlich nichts auf ein oberirdisches Fließgewässer hin. Niederschläge versickern meist gleich im karstigen Gestein und treten am Rande des Gebirges als Karstquellen wieder zutage. Ein berühmtes Beispiel ist der der Blautopf bei Blaubeuren. Auch im Hungerbrunnental befindet sich eine solche Karstquelle. Vom Parkplatz aus erreichen wir sie nach einigen hundert Metern talaufwärts. Fast immer sieht man dort lediglich eine unscheinbare, trockene und mit Steinen bedeckte Mulde. Wäre da nicht ein Naturdenkmalschild und eine Hinweistafel, die über die hydrogeologischen Besonderheiten des Ortes aufklärt, man würde an diesem Platz glatt vorbeilaufen. Nur selten, nach ergiebigen Niederschlägen, sprudelt hier plotzlich eine muntere Quelle: der Hungerbrunnen. Für den eigenartigen Namen habe ich übrigens zwei plausible Erklärungen gefunden: Die seltene Wasserschüttung dieser periodischen Quelle, die meist jahrelang "hungert", scheint eine ebenso plausible Deutung zu sein, wie der Umstand, dass das Ausbleiben von Niederschlägen, auf das die trockene Quelle hinweist, oft mit geringen landwirtschaftlichen Erträgen - und damit in früheren Zeiten mit der Gefahr von Hunger - verbunden ist.

Die Landschaft der Schwäbischen Alb im Umkreis des Hungerbrunnens bietet übrigens eine Vielzahl von Wandermöglichkeiten. (Externer Link)