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Singschwäne - Überwinterer aus dem Hohen Norden

 

Das Brutgebiet der Singschwäne erstreckt sich vom äußersten Norden Europas über Sibirien bis zum Pazifik. Dem eisigen Winter der Subarktis weichen diese gelbschnäbeligen Wasservögel nach Süden aus. Die europäische Population überwintert an den Küsten der Nordsee und der südlichen Ostsee. In Norddeutschland werden Singschwäne auch häufig im Einzugsbereich der großen Flüsse angetroffen. An der Donau waren überwinternde Singschwäne jedoch Ausnahmeerscheinungen. Erst in den letzten Jahren stieg die Zahl der Wintergäste deutlich an. Das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) geht von durchschnittlich 50-60, maximal 120 Exemplaren in ganz Bayern aus. Diese Zahl muss schon aufgrund eigener Beobachtungen nach oben korrigiert werden. Weil der Singschwan von Dezember bis März zum Beispiel auf den Stauseen der Donau zwischen Ulm und Donauwörth ein regelmäßiger und auch stellenweise häufiger Anblick ist, möchte ich diese schöne Wasservogelart mit einigen charakteristischen Bildern vorstellen.

 

Die Brutheimat des Singschwans ist die nordische Tundra, wo er am Rande oder auf Inseln vegetationsreicher Tümpel und Seen sein imposantes Nest baut.

Anders als beim Höckerschwan wird der Flug der Singschwäne nicht von peitschenden Flügelgeräuschen begleitet. Dafür sind Singschwäne sehr ruffreudig, besonders in ihren Brutrevieren. Auch im Winter machen sie ihrem Namen Ehre und lassen gelegentlich ihren trompetenartigen Ruf ertönen.

Auf den Stauhaltungen der Donau sind Singschwäne mittlerweile ein regelmäßiger Anblick. In der Sicherheit der auch in strengen Wintern meist offenen Wasserflächen verbringen sie die Nächte. Meist treten Singschwäne in Familienverbänden auf. Die Jungvögel sind grau, ebenso wie zunächst ihre Schnäbel. Im Winterquartier beginnt die Mauser zum weißen Federkleid der Erwachsenen. Auch der Schnabel erhält seine gelbe Färbung.

Morgens starten sie zur Nahrungssuche auf Wiesen und abgeerntete Felder, wo sie tagsüber oft weitab von einem Gewässer angetroffen werden.

Singschwäne werden leicht übersehen, weil sie mit dem bei uns viel häufigeren Höckerschwan verwechselt werden. Beide Schwanenarten kommen im Winter regelmäßig in gemischten Gruppen vor. Die jungen Schwäne beider Arten sind für den ungeübten Beobachter nicht leicht zu unterscheiden, allerdings befinden sich Jungvögel eigentlich immer in Begleitung ihrer Eltern.

Aus geringer Entfernung oder mit dem Fernglas sind erwachsene Singschwäne leicht an ihrem zitronengelben Schnabel mit der schwarzen Spitze zu erkennen.

Der Schnabel des erwachsenen Höckerschwanes ist rot. Charakteristisch und namensgebend ist der schwarze, höckerartige Wulst auf der Stirn, der in ein schwarzes Dreieck zwischen Auge und Schnabelwurzel übergeht.